Bonstetter Grüne fordern mehr Mut und Sachverstand in der Debatte (AZ 26.10.2010)
Was hat Fischach, was Welden nicht hat? Ganz einfach: Einen Bürgermeister und Gemeinderat, der die Zeichen der Zeit erkannt hat. Um den ländliche Raum attraktiv zu erhalten und eine drohende Abwanderung zu stoppen, wird dort intensiv um Verbesserungen bei Verkehrsanbindungen an die Stadt, um Schulstandorte für weiterführende Schulen und auch um Verbesserungen bei Naherholungsangeboten gerungen. Ein hervorragendes Ergebnis dieser Politik ist das Naturfreibad, das sich sehr großer Beliebtheit erfreut und die Stauden mit Ihrem Mittelpunkt Fischach außerordentlich stärkt.Was hat Welden, was Fischach nicht hat? Seit der dortigen Gemeinderatssitzung vom 19.10.2010 (AZ berichtete) wissen wir mehr. Es könnte auf die Unterstützung von vorerst drei Holzwinkelgemeinden bauen, wenn es darum geht, ein „Freibad“ gemeinsam zu errichten. Bekäme ein solches Projekt eine Chance, könnte der Markt Welden als Standort mit „Zuschüssen“ von 60% aus den umliegenden Gemeinden rechnen. Das jedenfalls wäre die Quote, die sich aus der Verteilung der Einwohner aus den beteiligten Holzwinkel-gemeinden ergibt. Eine Unterstützung, die deutlich besser ausfallen würde als in Fischach, das mit Europäischen Fördermitteln 60% selbst aufbrachte. Und dabei sind andere Zuschüsse wie ReAL- oder EVA Mittel zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht ausgelotet. In Welden hieß es wenig nachvollziehbar, die Kosten seien zu hoch. Ganz nebenbei erfuhr man auch, dass der Verkauf von Baugrundstücken schleppend verläuft. Auf die Idee, dass die Aussicht auf Verbesserungen im Freizeitbereich die Situation verbessern könnte, kam niemand.Dennoch hatte das Gutachten auch verwertbare Erkenntnisse gebracht. Wer wie Bonstettens Bürgermeister einen Laugnasee favorisiert, wurde enttäuscht. Dass die Wasserqualität des Baches nicht zum Baden taugen würde, wusste man aber schon lange. Andere Optionen, wie ein Grundwassersee oder Stausee aus Zuflüssen der Laugna, schieden aus Gründen des Naturschutzes bzw. der Überschwemmungsgefahr auch so gut wie aus. Dennoch, ein Schwimmbad für den Holzwinkel ist sinnvoll, man muss nur außerhalb der Talaue der Laugna nach möglichen Standorten dafür suchen.Zur Kostenfrage ist uns wichtig: Bitte kein vorschnelles und pauschales Urteil, wie in Welden. Sowohl Investitions- als auch Unterhaltskosten sollten erst nach Festlegung auf Standort, Typ und Größe eines Schwimmbades bei gleichzeitiger Auslotung aller Fördermöglichkeiten genau ermittelt werden. Erst dann lässt sich eine vernünftige Abwägung von Aufwand und Chancen treffen.
In Kürze werden die Gemeinden Adelsried, Bonstetten und Emersacker die Machbarkeitsstudie beraten und eigene Schlüsse daraus ziehen. Unsere dringende Bitte lautet: Suchen Sie nach Möglichkeiten, ein Schwimmbad möglich zu machen anstatt es tot zu reden. Holen Sie mit Ihren Überlegungen Welden wieder ins Boot. Der Holzwinkel kann ein großes, gemeindeübergreifendes Naherholungsprojekt sehr gut gebrauchen. Das Voting in der AZ jedenfalls signalisiert eine breite Zustimmung in der Bevölkerung.
Leo Kränzle
Gemeinderat